Die Erfüllung eines amerikanischen Traums
Ein minimalistischer Zweisitzer für den amerikanischen Markt mit Rennsportcharakter.
Er kam aus Stuttgart-Zuffenhausen und erfüllte einen amerikanischen Traum: Der Porsche 356 Speedster. Vor „American Roadster“ abgeleitet, erschien der Porsche 356 Speedster 1954 als Version des 356 mit dem 1500 ccm und 55 PS Motor. 1956 dann mit einem 1600 ccm Super-Motor von 75 PS. Der US-Importeur Max Hoffmann regte zuvor ein solches Modell bei Porsche für den US-Markt an. Dem Speedster verdankt Porsche letztendlich auch seinen Erfolg auf dem US-Markt. Nur durch den 356 Speedster hatte sich Porsche auf dem hart umkämpften Markt der USA einen begehrten Teil sichern können. Die Kombination aus Form und Preis sprach die Sportwagen-Begeisterten an.
Von 1958 bis 1959 gab es ihn als Convertible D mit komfortabler Ausstattung und setzte danach als Roadster zum 356 B zu einer zweiten Karriere an. Mit der 1500 Viernockenwellenmaschine war der Speedster auch ein Carrera jener Zeit mit 100 PS und schließlich 110 PS. Beim Schritt zum 1600 GS war er jedoch nicht mehr dabei.
Der 356 Speedster war ein lupenreiner Zweisitzer mit voll versenkbarem Allwetterverdeck und mit ultraniedriger, stark abgerundeter Frontscheibe mit Panoramaeffekt. Für die Türen dieses leichten, offenen Zweisitzers, der keine Kurbelscheiben besaß, gab es Steckscheiben. Es musste schon Bauklötze regnen, bis ein Speedster-Pilot das Regendach dicht über dem Kopf schloss, doch auch das Knattern nebst Kriechwasser – Porsche-Perfektionisten – ein Dorn in Ohr und Auge – waren als abenteuerliche Lebensbereicherung im Speedster zu genießen.
Schalensitze mit je zwei Langlöchern in den Rücksitzlehnen unterstrichen die sportliche Note dieses schnittigen Wagens, der wie alle anderen 356-Versionen ab 1956 auf 15 Zoll Reifen rollte. Längst ist er zum klassischen Auto geworden.