Porsche 597 Jagdwagen

Ein geländegängiger Wagen für die Bundeswehr mit Allrad und Schwimmfähigkeit ohne Eigenantrieb
Porsche 597 Jagdwagen

Ein geländegängiger Wagen für die Bundeswehr mit Allrad und Schwimmfähigkeit ohne Eigenantrieb

Ein leichter Geländewagen für vier Insassen, für den Einsatz über Berg und Tal zu Jagdhütten und Fischgründen.

Als sich Mitte der fünfziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland die Pläne zur Aufstellung einer Bundeswehr zu verwirklichen begannen, bot sich auch für Porsche die Gelegenheit zum Bau eines geländegängigen Wagens. Das Interesse der Bundeswehr wurde zum Signal für die Fortsetzung der Porsche-Volkswagenkonstruktion als Schwimm- und Kübelwagen rund 15 Jahre zuvor. Bereits 1953 wurde die Arbeit am Typ 597 offiziell aufgenommen und 1955 auf dem Genfer Salon als Allradvariante vorgestellt. Was die Porsche-Entwicklung Ende 1954 der Bundeswehr zur ersten Erprobung überließ, schien unter den drei Bewerbern für einen künftigen Bundeswehr-Geländewagen die technisch und formal interessanteste Lösung zu sein.

Der Porsche Typ 597 besaß einen vom Sportwagen 356 abgeleiteten, luftgekühlten 1,6 Liter Vierzylinder-Boxermotor. Damit leistete er 50 PS, die über ein Fünfgang-Getriebe auf Hinter- und Vorderachse übertragen wurden, wenn man den Allradantrieb eingeschaltet hatte. Fahrbar war der Wagen auf der Straße auch ohne den zusätzlichen Vorderradantrieb. Die niedrigste Fahrgeschwindigkeit betrug rund 2,8 km/h, die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h. Das Steigvermögen im Allradantrieb und bei griffigem Boden lag um 60 Prozent. Das Fahrgestell basierte auf einem selbsttragenden Stahlblechaufbau, Einzelradaufhängung, Drehstabfederung und Trommelbremsen mit einem Gesamtgewicht von knapp unter 1000 kg. Die Karosserie des noch glatten Prototyps wurde von Reutter in Stuttgart gefertig, die spätere und mit Sicken stabilisierte Version dann von Karmann. Die offene Bauweise hatte keine Türen. Der Typ 597 war zudem ohne Eigenantrieb schwimmfähig, eine Besonderheit. Somit konnte man ihn entweder über ein Gewässer ziehen oder zu einem Transportkonvoi zusammenschließen.

Die Prototypen bestanden zwar ihren Eignungstest bei der Bundeswehr glänzend und erhielten viel Lob und Anerkennung.  Der so genannte Jagdwagen wurde jedoch nicht von der Bundeswehr beauftragt, womit insgesamt nur 71 Vorserienwagen vom Typ 597 hergestellt wurden. Er wurde der privaten Kundschaft auch als "leichter Geländewagen für vier Insassen, für den Einsatz über Berg und Tal zu Jagdhütten und Fischgründen", kurz "Jagdwagen", schmackhaft gemacht.

Das hier gezeigte Fahrzeug wurde von uns vollständig restauriert.