Zum 70. Todestag von Ferdinand Porsche

30. Januar 2021

Erfinder, Konstrukteur, Unternehmer. Ferdinand Porsche war vieles. Ein Rückblick.

Ferdinand Porsche wurde am 03. September 1875 als drittes Kind von Anton Porsche und seiner Frau Anna geboren. Er ist also 11 Jahre alt als das Automobil erfunden wird. Seine Vorliebe für die Elektrizität führt dazu, dass er im Alter von 16 Jahren das Elternhaus mit elektrischer Beleuchtung versorgt. Ferdinand Porsche absolvierte eine Spenglerlehre im väterlichen Betrieb. Kurz vor der Jahrhundertwende, jetzt für Jacob Lohner tätig, entwickelt er den Radnabenmotor. Auf dem Pariser Salon im Jahr 1900 wurde somit das erste Fahrzeug präsentiert, welches über alle vier Räder angetrieben werden kann. Neben diesem ersten Allradauto stammt auch das erste Hybridauto der Welt von Ferdinand Porsche.

1906 wechselte Ferdinand Porsche zu Austro Daimler. Hier steht er auch als Generaldirktor vor. Der Vater von Louise und Ferry Porsche entwickelte und konstruierte dort 17 Jahre lang leistungsstarke und aerodynamische Limousinen, Flugmotoren, Lastkraftwagen und den Landwehrzug für die kaiserliche Armee. Nach dem ersten Weltkrieg baut er den ersten zweisitzigen Sportwagen "Sascha", auf Anhieb Sieger der Targa Florio beim ersten Einsatz im selben Jahr. 

1923 wird er zum Technikvorstand bei Daimler in Stuttgart. Dort war er maßgeblich für die Entwicklung der berühmten S-, SS- und SSK-Modelle verantwortlich. 1924 wurde ihm von der technischen Hochschule Stuttgart die Ehrendoktorwürde verliehen. Mit dem Ende seines Vertrages bei Daimler wechselte er zunächst als Generaldirektor zu Steyr bevor sich Ferdinand Porsche 1931 mit seinem eigenen Konstruktionsbüro in Stuttgart selbstständig macht, der "Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge“.

Das Porsche Konstruktionsbüro übernimmt Entwicklungsarbeiten für allerlei technische Geräte wie Windräder und Turbinen bis hin zu Motoren und neuen Fahrzeugkonzepten für Wanderer und Zündapp. 1933 konstruierte Ferdinand Porsche für die kurz zuvor entstandene Auto-Union (Audi, Horch, Wanderer und DKW) den berühmten Auto-Union 16-Zylinder-Mittelmotor-Rennwagen, der schon Konstruktionsprinzipien der späteren Formel 1 vorwegnahm. Ein Rennwagen, der zu den erfolgreichsten im Motorsport seiner Zeit wurde.

Ab 1934 konstruierte Porsche mit seinem Büro im Auftrag des Reichsverbandes der Automobilindustrie den deutschen Volkswagen, später auch KdF-Wagen beziehungsweise VW Käfer genannt. 1937 wird Ferdinand Porsche von der Deutschen Reichsregierung in die Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens als Geschäftsführer für Technik und Planung berufen. Am 26. Mai 1938 erfolgt die Grundsteinlegung des Volkswagenwerks und aus dem Volkswagen wird der "KdF-Wagen". Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird aber auf Kriegswirtschaft umgestellt: Statt Volkswagen für jedermann laufen Militärkraftfahrzeuge wie Schwimm- und Kübelwagen vom Band. Auf den Reißbrettern der Porsche Konstruktionen GesmbH in Stuttgart entstehen Panzer statt Rennautos. Anlässlich seines 65. Geburtstags wurde Ferdinand Porsche im Oktober 1940 zum Honorarprofessor an der TH Stuttgart ernannt.

1944 wurde das Konstruktionsbüro nach Österreich verlagert. Ferdinand Porsche kam noch 1945 in französische Haft. Ihm wurden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Erst 1947 wurde er auf Kaution von der Haft entlassen. Als Ferdinand Porsche nach seiner Entlassung aus 22-monatiger französischer Gefängnishaft 1947 das erste Fahrzeug mit dem Namen Porsche beurteilen konnte, das in Gmünd unter der Leitung seines Sohnes Ferry entstanden war, befand er das Ergebnis für absolut zufriedenstellend. Erst 1948 wurde Ferdinand Porsche dann von einem französischem Gericht von allen vorgeworfene Vergehen und Vorwürfen in Bezug auf den zweiten Weltkrieg freigesprochen.

Heute vor 70. Jahren, am 30.01.1951 starb Ferdinand Porsche in Stuttgart an den Strapazen seiner Haft, von denen er sich seit seiner Entlassung nicht mehr erholt hatte. Noch am selben Tag, wenige Stunden nach seinem Tod, wurde in Wolfsburg die neu errichtete Haupteinkaufsstraße nach ihm benannt. 

 

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