Werk48 / Hermann Rüttger bei der WEC in Spa

12. Mai 2025

Wir waren dieses Jahr für euch live an der Strecke vor Ort, als die Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) wieder in Spa Francorchamps gastierte. Über die Renndistanz von 6 Stunden kämpften 36 Rennwagen und 104 Fahrer/innen um den Gesamt- und Klassensieg in jeweils zwei Kategorien von Sportwagen.

In der Hypercar-Kategorie kämpften 18 Rennwagen um den Gesamtsieg, die Nachfolger der LMP1-Prototypen sind seit 2021 die höchste Klasse im Langstreckensport und haben das Erbe der kostspieligen und komplexen Prototypen angetreten.

Die Hypercars wurden zum einen in die LMH-Kategorie (LeMans Hypercar), welche speziell für die WEC entwickelt wurde, aufgeteilt. Hier hat der Hersteller die Wahl, ein eigenes Chassis zu bauen oder in Auftrag zu geben. Motor und Getriebe sind frei wählbar, auch ein Hybridanteil ist nicht zwingend vorausgesetzt. So setzt zum Beispiel Aston-Martin auf einen 6,5 Liter V12 Saugmotor ohne Elektrozusatz.

Neben der LMH gab es auch die LMDh-Kategorie (Le Mans Daytona Hybrid). Diese Fahrzeuge sind eine Art Brückentechnologie, die es Herstellern ermöglicht, eines von vier Chassis zu wählen. Der Verbrennungsmotor ist frei wählbar, während der Hybridantrieb eine Kombination von Xtrac und Bosch ist. Die Batterie für die Elektromotoren kommt vom Formel-1-Rennstall Williams.  

Dass beide Konzepte konkurrenzfähig sind, beweist, dass 2024 Toyota Gazoo Racing mit dem GR010 Hybrid Markenweltmeister geworden ist, während Porsche Penske Motorsport mit dem 963 den Fahrertitel für sich entscheiden konnte. Der Titelkampf war bis zum letzten Rennen noch offen, am Ende betrug der Punkteunterschied nur 2 Zähler.   

Durch Einführung der Hypercar-Kategorie war das Herstellerfeld in der Topklasse der WEC so groß wie zuletzt in der legendären Gruppe C Zeit, mit Porsche 962 und Co. 2025 waren 8 Hersteller am Start, 2026 steigt Hyundai mit seiner Luxusmarke Genesis ein. Für 2027 stehen schon Ford und McLaren als Einsteiger fest. Die gute Kosteneffizienz gepaart mit dem wachsenden Interesse an der WEC machen die Rennserie für Hersteller und Privatteams so unfassbar attraktiv.

Nicht weniger interessant ist die LMGT3 Kategorie. Hier kämpfen werksunterstütze Privatteams um den Klassensieg, der nicht weniger bedeutend ist. Auch diese Kategorie wurde stark überarbeitet, so wurde in der WEC 2023 das LMGTE Reglement verworfen, damit waren zwar legendäre Rennwagen wie der Porsche 911 RSR-Geschichte, aber der Ersatz ist keinesfalls langweiliger.

In der LMGT3 treten, wie der Name schon verrät, die mittlerweile bekannten Rennwagen des GT3-Regelwerks gegeneinander an. Besonders zu erwähnen ist das rein mit Frauen besetzte Iron Dames Team, das einen Porsche 911 GT3 R einsetzt. Das Damen Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Frauen und Mädchen eine faire Chance im Motorsport zu geben.

Die WEC wird uns über die nächsten Jahre noch einige spannende Rennen und Meisterschaften liefern und als goldene Ära des Langstreckenmotorsports nach der Gruppe C in die Geschichte eingehen.

Das Rennen auf der Ardennenachterbahn in Belgien konnte in der Hypercar-Klasse der Ferrari Nummer 51 vom Team AF Corse für sich entscheiden.

Auf Platz 2 der Ferrari Nummer 50 ebenfalls vom Team AF Corse und direkt dahinter der Alpine Nummer 36 auf Platz 3.

In der LMGT3 fuhr der Ferrari Nr 21 vom Team Vista AF Corse den Sieg nach Hause.

Das Podest komplettieren der Ford Mustung Nummer 88 von Proton Competition auf dem 2. Platz und der Ferrari Nr 54 von Vista AF Corse auf dem 3. Platz.